Ich habe beschlossen, Euch in unregelmäßigen Abständen Posts zu schreiben, die häufige Fragen und Probleme beim STICKEN klären.
Beginnen möchte ich mit der "richtigen" Fadenspannung.
Oft sieht man bei Stickereien, dass da was nicht stimmt. Entweder ist eine ausgestickte Fläche zu sehr "zusammengezogen" (Verzug) oder Umrahmungen passen nach dem Sticken nicht mehr zur Fläche. Allermeistens liegt sowas an nicht ausreichend fest eingespannten Stoffen, oder eben an der Fadenspannung.
(Kann auch an der Stickdatei liegen, bei meinen ist das jedoch nicht der Fall. Zum Einspannen und der Verwendung der richtigen Vliese gibt es dann demnächst einen Post)
Ganz, ganz wichtig: Stimmt die Unterfadenspannung nicht, kann das die Oberfadenspannung nicht ausgleichen.
Wir fangen also mit der korrekten Unterfadenspannung an.
(Bei regelmäßiger Wartung oder Neukauf sollte die Maschine auf die verwendeten Garne eingestellt sein, wechselt ihr danach das garn, müßt ihr neu einstellen)
(Bei regelmäßiger Wartung oder Neukauf sollte die Maschine auf die verwendeten Garne eingestellt sein, wechselt ihr danach das garn, müßt ihr neu einstellen)
Für ein gutes Stickbild lohnt es sich, einmal genau die Spannung
an der Spulenkapsel einzustellen. Ich habe das bei meiner Janome 1 x am
Anfang gemacht, danach blieb es, wie es war.
Ich kann hier nicht alle Maschinentypen abdecken, ich kenn ja auch nur wenige, aber allgemein gilt: die Unterfadenspannung ist fester als bei Nähmaschinen. Man sollte immer den gleichen Unterfaden (Marke) benutzen, weil auch die Unterfäden verschieden dick sind, sonst muß man dauernd an der Spulenkapsel nachjustieren.
Grundsätzlich findest du dazu auch Hinweise in der Anleitung deiner Maschine, wie genau man die Schraube an der Spulenkapsel drehen muß, um die Fadenspannung zu lockern oder fester einzustellen.
Als Richtwert für alle mir bekannten Maschinen gilt folgendes:
Läßt man die Spulenkapsel am Faden baumeln, darf sie sich erst nach unten abrollen/ bewegen, wenn man "ruckelt" bzw. leicht zieht am Faden, hält man still, muß die Kapsel am Faden still hängen, ohne sich "abzuseilen".
(Oberes Bild ist die Kapsel der Janome, da muß man die Stichplatte abschrauben, um die Spulenkapsel herauszunehmen. Das untere Bild zeigt eine Brother)
(Oberes Bild ist die Kapsel der Janome, da muß man die Stichplatte abschrauben, um die Spulenkapsel herauszunehmen. Das untere Bild zeigt eine Brother)
Für die größeren Maschinen gibt es solche Gewichte (links unten im Bild) die man an die Fäden knotet, damit es genau stimmt. Sowas hat z.B. die Brother PR dabei. Bei Kombimaschinen empfiehlt sich die Verwendung von 2 Spulenkapseln, eine fürs Sticken (festere Spannung) und eine fürs Nähen, so muß man nicht umstellen.
Wenn die Unterfadenspannung also korrekt eingestellt ist, kann man sich ein wenig mit der Oberfadenspannung beschäftigen, eigentlich auch ganz einfach: Es gibt Maschinen, da dreht man nur ein Rädchen außen an der Maschine, andere Maschinen müssen per Programm / Software verstellt werden. Das müßt ihr bitte für Eure Maschine herausfinden.
Hier noch ein kleiner TIP.
Verwendet ihr bei Maschinen mit Spulenkapseln, die von oben geladen werden fertige Bobbins, legt ein 2 Cent-Stück auf die Pappspule, das geht dann, hier zu sehen in meiner Janome 350e und im unteren Bildteil der Regler für die Oberfadenspannung.
Hier noch ein kleiner TIP.
Verwendet ihr bei Maschinen mit Spulenkapseln, die von oben geladen werden fertige Bobbins, legt ein 2 Cent-Stück auf die Pappspule, das geht dann, hier zu sehen in meiner Janome 350e und im unteren Bildteil der Regler für die Oberfadenspannung.
Grundsätzlich kann man festhalten, dass oft die Oberfadenspannung zu hoch eingestellt ist, selten sehe ich Stickprobleme, wo die Oberfadenspannung zu locker war....das macht nur dann Probleme, wenn ganz extreme Sticksituationen vorliegen.
Je dicker oder elastischer der Stoff, desto eher stellen sich hier Fehler ein, wenn die Oberfadenspannung nicht stimmt. Auf Stickfilz fällt sowas z.B. nicht so auf, weil dieser ja an sich stabil ist und sich nicht so zusammenzieht. Bei dickeren Stoffen oder dickem Filz könnt ihr die Oberfadenspannung etwas lockerer einstellen, das gibt ein schöneres Stickbild. Ebenso bei sehr dichten, großen Motiven mit vielen Flächen.
Hier ein paar Bilder als Richtwert, sie zeigen auch die RÜCKSEITE der Stickerei: So sollte es aussehen!
Ausgestickte Flächen (Reh, Affe) sollten am Rand einen schmalen Streifen der Oberfadenfarbe haben. Satinstiche (also die langen Stiche, Blumen) haben max. 1/3 sichtbaren Unterfaden, der Rest, der unten sichtbar ist, ist Oberfaden.
Wenn das so aussieht und der Stoff sich nicht wellt außerhalb der Stickdatei, stimmt das so.
Sieht man bei den ausgestickten Flächen auf der Unterseite MEHR Oberfaden, müßt ihr den Oberfaden lockerer einstellen, eigentlich ganz logisch , oder ? und umgekehrt natürlich .......
Sieht man bei den ausgestickten Flächen auf der Unterseite MEHR Oberfaden, müßt ihr den Oberfaden lockerer einstellen, eigentlich ganz logisch , oder ? und umgekehrt natürlich .......
Macht Euch die Mühe, i.d.R. ist das ja mit einmal getan und zum Dank bekommt ihr saubere Stickbilder und weniger Probleme.
So , das wars fürs Erste, nächstes Mal gehts dann mit dem richtigen "Einspannen", Vlies und stickmaschinen-geeigneten Stoffen weiter.
So , das wars fürs Erste, nächstes Mal gehts dann mit dem richtigen "Einspannen", Vlies und stickmaschinen-geeigneten Stoffen weiter.
Es hat übrigens seinen Grund, dass ich das jetzt poste:
Meine neue Stickdatei ist etwas "anspruchsvoller" als die letzten. Um diese (v.a. auf leichteren oder dehnbaren Stoffe) korrekt und sauber sticken zu können, muß das mit der Fadenspannung einigermaßen stimmen, sogar ein Teil meiner Probestickerinnen hat da nochmal nachstellen müssen, das sind ja auch ganz normale "Hobbystickerinnen" zum Teil. Da ist mir dann aufgefallen, dass das Thema "Fadenspannung" doch ruhig mal etwas ausführlicher erläutert werden sollte.
Und dann noch ein kleiner Teaser zur neuen Datei......
Alle Hinweise sind Resultat MEINER Erfahrungen und Geprächen mit Fachleuten und gelten erstmal für die "normalen", kleineren Hobbymaschinen.
Viel Spaß, das Tuto darf natürlich verlinkt werden, es ist jedoch (wie immer) nicht erlaubt, Texte oder Bilder zu kopieren oder anderweitig zu nutzen. Auch nicht in Stickgruppen o.ä. hineinkopieren, hier reicht ja auch der link zu diesem Originalpost.
Habt ihr noch Tips und Tricks für bestimmte Maschinen, was die Fadenspannung angeht, können diese ja gerne in den Kommentaren für alle zur Verfügung gestellt werden.
Oh ja, die Spannung ist wichtig!
AntwortenLöschenIch habe ein kleines Muster, welches ich hin und wieder sticke, um die Spannung zu testen, bevor ich mich an mein "richtiges" Muster wage. Ist ja doof, wenn ich während des Stickens von großen Mustern merke, dass die Spannung nicht stimmt.
Danke für Deine Tipps - die sind gold wert!
Liebe Grüße, Sandra
Super Nette! Das brauch ich, damit ich mit meiner Sticki ein Dreamteam werde! Das mit dem Unterfaden teste ich gleich nachher. Aber ich kann jetzt schon sagen, daß ich bei Flächen mehr Stickfaden auf der Unterseite sehe. Dann muß ich was bitte beachten? Ich bekomme das nie hin mir das mit der Spannung zu merken... Bin froh, daß meine neue Nähmaschine da eine Anzeige hat. Sonst wäre ich aufgeschmissen ;-)
AntwortenLöschenLG
Katharina
Danke ... nun betrachte ich meine Stickprobleme aus einem ganz anderen Licht ... sehr hilfreich :-)
AntwortenLöschenLG
Frau H.
Super, danke für den Beitrag, ich freu mich auf weiter.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Nicole
Danke Nette,
AntwortenLöschendas mit dem 2-Cent-Stück ist mir völlig neu, das probier ich unbedingt aus. Eigentlich logisch und wieder so genial einfach, das mir´s nicht eingefallen ist. Danke. ( ich freu mich schon auf die nächsten Post´s zu dem Thema).
LG Silvi
Vielen Dank für Deine Tips und die Arbeit, das alles aufzuschreiben!
AntwortenLöschenWerde mir mein Maschinchen heute Abend mal vorknöpfen:-)
Vlg
Maren
Klasse... das mit dem 2 Cent Stück war mir neu und hilft BESTIMMT!! Toller Tipp!! Vielen Dank für diese Zusammenstellung, liebe Nette, ich werde meine Unterfadenspannung gleich mal kontrollieren...
AntwortenLöschenGLG,
Sabine
Super, vielen Dank für die tollen Tipps, werde ich direkt mal überprüfen.
AntwortenLöschenLG Anja
Super, vielen lieben Dank! Bei mir hackt es da nämlich auch manchmal.
AntwortenLöschenGlg Ute
Ganz toller Beitrag, vielen Dank dafür! Vor diesem Hintergrund werde ich die nächsten Stickmuster nochmal ganz genau unter die Lupe nehmen!
AntwortenLöschenLG
Andrea
Liebe Nette, das hast du ganz toll gemacht, mit viel Erfahrung und Fleiß!!! Ich weiß nur zu gut, wieviel Mühe das macht und bestimmt hilfst du auch sehr sehr vielen damit.
AntwortenLöschenABER: Ich möchte aber auch ein wenig warnen, denn es gibt durchaus Maschinenmodelle, an denen bereits beim Kauf die Unterfadenkapsel richtig eingestellt ist und auf keinen Fall angerührt werden sollte und bei denen die Oberfadenspannung automatisch eingestellt wird. Gerade Stickanfänger müssen also auf alle Fälle erst einmal die Anleitung für die Maschine sehr genau lesen oder sich bestenfalls vom Händler sehr gut einweisen lassen... Da wäre ein Schrauben an der Unterfadenkapsel sehr gegenteilig.
Liebe Grüße von der Katrin
Vielen Dank für deine Tipps ich habe mir letzte Woche erst eine Stickmaschine gekauft und bin für jeden Rat dankbar.
AntwortenLöschenLiebe Grüße und einen schönen Abend
Petra
vielen tausend dank für diese tollen und wichtigen infos! dann hoff ich mal, ich komm vom kriegspfad runter mit meiner stickmaschine ;) auf das erklären vom stoff einspannen bin ich auch gespannt ;) da hab ich sicher auch noch defizite.
AntwortenLöschenwenn man stundenlang am troubleshooten ist, machts sticken keinen spaß und man macht nicht so viel, wie man eigentlich gern möchte. erwarte im september mein zweites kind, da wär es genial, wenn ich endlich ohne ewig langes frickeln tolle sachen zaubern kann.
unterfadenspannung ist mir bisher gar nicht bewusst gewesen (Husqvarna topaz 20).
tausend dank!!!
Finde das auch einen super hilfreichen Beitrag! Danke sehr!
AntwortenLöschenNicole
Liebe Nette,
AntwortenLöschendanke für die Hinweise,
ich hab auch eine 2. Spulenkapsel gekauft, die straffer eingestellt ist.
Vorher hatte ich auch die Probleme.
Meins ist eine Pfaff Creative 2170, schon ein älteres Schätzchen,
Madeira Garne mag sie garnicht, die reißen ständig ab.
Ich freu mich schon auf die nächsten Posts.
Liebe Grüße
Nähoma
Tausend Dank für diesen tollen Beitrag! Das werd ich mal ganz schnell ausprobieren! Mit der Unterfadenspannung hatte ich gar nicht auf dem Schirm (Topaz 20, nichts im Manual gelesen davon). *asche auf mein haupt* super ratschläge! das richtige Einspannen bin ich auch sehr gespannt. Ich glaub da hab ich auch noch Defizite *schäm* Echt toll, dass du uns Anfängern hilfst!
AntwortenLöschenToll! Vielen Dank für dieses ausführliche Tutorial!!!
AntwortenLöschenLG Uschi
Liebe Nette
AntwortenLöschenVielen lieben Dank für deinen tollen Post!!!!! Gerade diesen brauche ich jetzt ganz dringend....ich wusste, dass ich das tolle "Tutorial" erst vor ein paar Tagen gelesen habe....jetzt speichere ich ihn ab! Gleich heute morgen werde ich die Fadenspannung ändern und hoffe, dass es dann endlich klappt!!!
Ganz liebe Grüsse
Isabelle
Hallo :)
AntwortenLöschenErst durch den Snaply-Test bin ich auf dich und deine Seite gestoßen und bin gerade sehr begeistert von all deinen Tipps!!
Ganz herzlichen Dank dafür!
Liebe Grüße von
aennie
Hallo, vielen lieben Dank, das war alles sehr hilfreich, aber hier habe ich nicht ganz verstanden...
AntwortenLöschenZitat: " Sieht man bei den ausgestickten Flächen auf der Unterseite MEHR Oberfaden, müßt ihr den Oberfaden lockerer einstellen, eigentlich ganz logisch , oder ? und umgekehrt natürlich ....... "
Ist es richtig? Zu viel Oberfaden von Unterseite- heißt eigentlich- die Oberfaden ist viel zu locker, oder?