Weiter geht es mit den Testberichten, ich bin mit dem hier posten leider etwas in Verzug. Heute etwas verspätet der Testbericht für die
Singer
Quantum Stylist 9985
Ausstattung
und Zubehör
Die
„SingerQuantum Stylist“ ist eine reine Nähmaschine. Sie liegt
preislich bei ca. 950 Euro und gehört damit nicht mehr zu den ganz
einfachen, günstigen Maschinen. Innerhalb der SuperTester-Maschinen
ist sie jedoch die preisgünstigste.
Die
äußere Gestaltung ist zunächst ansprechend, die Maschine wirkt bei
näherer Begutachtung aber recht „klapprig“. Kunst-stoffteile sind
locker, auch der Stecker für die Stromzufuhr ist nicht fest.
Insgesamt wirken die Außenteile nicht sehr robust und sind auch
nicht wirklich stabil. Der
Nähtisch ist leider auch nur sehr locker eingehakt und löst sich
leicht vom Freiarm. Der
Fußanlasser ist eher klein und ebenfalls etwas klapprig für diese
Preisklasse.Der
FarbTouchscreen ist ansprechend, wenn auch in der Darstellung etwas
grob, dazu später mehr.
Die
Singer Quantum ist geräumig und übersichtlich gestaltet. Alle
wichtigen Funktionen sind übersichtlich angeordnet.
Sowohl
die Deckelklappe mit Stichabbildungen, als auch die Nähtischklappe
für das Zubehör bieten schönen Stauraum.
Die
Fadenführung beim Spulen fand ich etwas unübersichtlich, dies ist
aber sicher Gewohnheitssache. Die Singer verfügt über einen
Horizontalgreifer, das Einlegen der Spulen und Abschneiden des
Spulenfadens funktioniert sehr handlich. Die
Quantum besitzt eine schnelle Fadenschere und einen recht zuverlässig
funktionierenden Einfädler.
Zur
Maschine gehört ein zunächst im Vergleich zu anderen
Maschinenpaketen klein wirkendes, aber doch vielseitiges
Ausstattungspaket mit diversen Füßchen (Blindstichfuß,
Reiss-verschlussfuß, Knopflochschlitten, Rollsaumfuß, Coverfuß, ,
Stickfuß..) und Helfern, sowie Wartungszubehör. Die Füßchen sind
gut gekennzeichnet, wirken auch etwas klapprig, zeigen sich jedoch im
normalen Einsatz als funktionsfähig.
Insgesamt
wirkt die Maschine mit ihrem Gehäuse und der Ausstattung klapprig und nicht der Preisklasse entsprechend.
Bedienung,
Funktionsknöpfe, Bildschirm
Die
Bedienung erfolgt über einen kleinen Farb-Touchscreen und Tasten an
der Maschine. Rückwärtslauf, Nadelposition, Faden-schneider und
Geschwindigkeit werden über Tasten geregelt. Ebenso gibt es eine
Taste für Start/Stop. Der
Füßchendruck kann über ein Drehrad an der Seite verstellt werden.
Die Stichauswahl und -Einstellung erfolgt über den Bildschirm. Da es
nicht so viele Einstellungsmöglichkeiten gibt, bleibt es dabei
übersichtlich. Somit
ist eine „intuitive“ Bedienung bei etwas Näherfahrung möglich.
Ich habe das Anleitungsheft eigentlich nicht gebraucht.
Die
Papieranleitung ist knapp gehalten, da die Maschinen aber auch in den
Funktionen begrenzt ist, bleibt sie noch ausreichend. Die wichtigsten
Funktionen sind gut erklärt. Hier wünscht man sich aber in der
Preisklasse etwas mehr, als ein schwarz-weiß DinA5 Heftchen in
mehreren Sprachen. Ein alphabetisches Register ist leider nicht
vorhanden. So ist das Zurechtfinden eher mühsam.
Sticharten
und Dekorfunktionen
Die
Quantum hat insgesamt 127 Nähprogramme, davon 13 reine Nutzstiche,
95 Dekorstiche und 13 Knopflochvarianten. Insgesamt also eine
reichhaltige Ausstattung, die für alle normalen Näh-arbeiten
genügend und auch schöne Auswahl bietet. Interessant
sind die Coverstiche, da man mit dieser Maschine und ihren guten
Leistungen auf Jersey und Sweat tatsächlich auch ohne
OverlockMaschine gut arbeiten kann, wenn man viel Kleidung aus
dehnbaren Stoffen näht.
Stichbreite
und Stichlänge können fein geregelt werden. Die Anzeige auf dem
Screen zeigt übersichtlich die gewählte Stichart, gibt die
Empfehlung für den zu wählenden Nähfuß. Großes Manko war hier
für mich, dass das im Touchscreen gezeigt Stichbild mit dem genähten
oft nicht wirklich übereinstimmt bei den Dekorstichen. Verändert
man Breite oder Stichlänge, ergibt die Darstellung auf dem
Bildschirm kein realistisches Bild vom dann genähtes Stich. Auch
weicht die Darstellung in Feinheiten von der Stichabbildung in der
Klappe ab.
Diese
Abweichungen fand ich sehr störend, eine Stichdarstellung am Screen,
die vom dem Nähergebnis so deutlich abweicht, macht keinen Sinn.
(Hier im Bild Vergleich Einstellung und Stichbild)
Leider
fehlt die Funktion Musteranfang/Ende für die Zierstiche mit Motiv. Gut
ist die Möglichkeit, einzelne Zierstichelemente zu einer
Musterbordüre (Abfolge) zusammenzusetzen, man kann diese auch
spiegeln, leider gibt es dafür aber keine Speicherfunktion.
Überzeugen
konnte die Singer dann doch bei Transport und Fadenspannung. Der
Transport läuft auf diversen Materialien sehr grade und gleichmäßig,
sofern man das vorgeschlagene Nähfüßchen verwendet. Auch
auf Jersey gab es gut Ergebnisse bei einem Füßchendruck von 1
(niedrigster). Hier hielt sich auch die Wellung bei dichteren
Zierstichen in Grenzen. An der Fadenspannung musste ich nur
nachregeln beim Nähen von sehr dicken Schichten, wie Leder und
Jeans.
Transport
und Stichbild fand ich also überzeugender und zuverlässiger, als es
der etwas klapprige Eindruck vermuten ließen.
Leider
läuft die Maschine sehr langsam, bei aufwändigeren Zierstichen ist
das sehr, sehr zeitraubend, es führte bei mir dazu, dass ich viele
Stiche nicht benutzt habe, weil mir das extrem langsame Tempo
wirklich Schwierigkeiten bereitete.
Fazit
Nähmaschine:
Eine
funktionell mängelfreie Maschine, die jedoch in der Verarbeitung und
Ausstattung einen nicht preis-adäquaten Eindruck hinterlässt. Bei
einem Testraum von wenigen Wochen kann ich leider keine Aussage über
die Langlebigkeit der Maschine machen, aufgrund der klapprigen und
wenig robusten Verarbeitung hätte ich hier gerne
Langzeit-erfahrungen. Es kam bei anderen Testern schon zu diversen kleineren Störungen wegen einfacher Verarbeitung, so ganz mag ich der Qualität auf Dauer daher nicht trauen.
Sehr
störend fand ich die nicht mit den Stichbild übereinstimmende
Darstellung der Stiche am Touchscreen. Das ist für mich ein
deutlicher und relevanter Mangel. Ebenso ein Kritikpunkt ist der
seitlich verschiebbare Nähtisch. Er ist mir beim Nähen von
größeren, schwereren Stücken mehrmals abgerutscht. Trotz
gutem Transport und z.T. Sehr guten Nähergebnissen wirkt die
Maschine etwas „billig“, obwohl sie das in der Preisklasse um
1000 Euro nicht mehr ist. Da
sie jedoch keine funktionellen Mängel hatte, insgesamt eine noch „gute“
Maschine.
Ich hoffe, die Infos sind für Euch hilfreich!
Dieser Post steht im Zusammenhang mit der Aktion Supertester vom Nähpark Diermeier.
Im Rahmen dieser wurde mir die o.g.Nähmaschine zu Testzwecken kostenlos zeitlich begrenzt zur Verfügung gestellt. Es wird keine Vergütung gezahlt. Es handelt sich somit um einen reinen Produkttest. Der nähPark nimmt keinerlei Einfluss auf die Art der Berichterstattung und die dargestellte Meinung. Es handelt sich um meine persönliche Meinung und die Erfahrungen, die ich mit meinen Vorerfahrungen und Bedürfnissen mit der gestellten Maschine gemacht habe.
Im Rahmen dieser wurde mir die o.g.Nähmaschine zu Testzwecken kostenlos zeitlich begrenzt zur Verfügung gestellt. Es wird keine Vergütung gezahlt. Es handelt sich somit um einen reinen Produkttest. Der nähPark nimmt keinerlei Einfluss auf die Art der Berichterstattung und die dargestellte Meinung. Es handelt sich um meine persönliche Meinung und die Erfahrungen, die ich mit meinen Vorerfahrungen und Bedürfnissen mit der gestellten Maschine gemacht habe.
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